Mietkauf

Der Mietkauf

Wenn auch Sie von den eigenen vier Wänden träumen, aber momentan noch nicht über die geforderten Finanzen verfügen, dann kann für Sie ein Mietkauf interessant sein.

Das Prinzip des Mietkaufs einer Immobilie

Bei dieser Variante der Finanzierung wird ein Mietvertrag abgeschlossen, der es erlaubt, dass die Immobilie im Laufe der Zeit in das Eigentum des Mieters übergeht. Dabei wird bereits beim Abschluss des Mietvertrages die endgültige Kaufsumme der Immobilie festgelegt.
Dadurch können auch Mieter mit weniger Eigenkapital zu dem gewünschten Eigenheim kommen. Es gibt 2 Arten des Mietkaufs, die klassische Variante und den Optionskauf.

Der klassische Mietkauf

Diese Variante der Immobilienfinanzierung ist für beide Parteien bindend und verpflichtet zum Kauf der Wohnung oder des Hauses. In dem entsprechenden Vertrag wird vom Vermieter und dem Mieter vorab genau festgelegt, zu welchen Konditionen die zunächst vermietete Immobilie in das Eigentum des Mieters übergeht. Üblich ist, dass 20 Prozent der Kaufsumme bei dem klassischen Mietkauf im Voraus aufgebracht werden müssen. Diese Anzahlung entspricht dem eigentlichen Eigenkapital, welches beim Immobilienkauf aufgebracht werden muss und ist noch vor der Erstellung der notariellen Urkunde fällig.
Die Kaufsumme und entstehenden Zinsen wird beim Mietkauf gestundet, es wird also eine festgelegte Zahlungsfrist gewährt. Seine Schulden bezahlt der Mieter in Form von einer monatlichen Miete. Je nach Vereinbarung und Höhe der Miete können so die gesamten Kosten entweder allein über die monatliche Miete entrichtet werden oder durch zusätzliche Zahlungen beglichen werden. Die Restschuld kann zum Beispiel durch ein Darlehen aufgebracht werden. Im Fall der vollständigen Zahlung über die monatliche Miete dauert die Laufzeit des Mietkaufs zwar länger, aber es sind am Ende keine zusätzlichen und anfangs unvorhersehbaren Zahlungsverpflichtungen zu erwarten.

Der Optionskauf

Diese Variante des Optionskaufs wird oftmals von Genossenschaften angeboten und räumt beim Abschluss des Mietvertrags nur die Option ein, die Immobilie zu kaufen. Der Mietvertrag verpflichtet den Mieter also nicht automatisch zum Kauf der Wohnung beziehungsweise des Hauses, in der er lebt. Er bekommt jedoch das Vorkaufsrecht auf sein Heim. Der Zeitraum, indem er sich zum Kauf entscheiden muss, liegt im Normalfall bei ungefähr 25 Jahren. Nach dem Ablauf der Frist muss die Immobilie dann zu dem Preis gekauft werden, der zum Abschluss des Mietvertrages festgelegt wurde. Zukünftig steigende oder sinkende Immobilienwerte dürfen dabei also nicht berücksichtigt werden.

Die Vor- und Nachteile des Mietkaufs

Wie alles im Leben hat auch der Mietkauf gewisse Vor- und Nachteile, die vor dem Abschluss gründlich bedacht und gegeneinander abgewägt werden sollten.
Ein ganz klarer Vorteil ist, dass der Erwerb des Eigenheims mittels Mietkauf auch mit wenig oder gar keinem Eigenkapital bewerkstelligt werden kann. es muss kein Kredit aufgenommen werden. Eine Verschuldung kann so nicht zustande kommen. Die monatliche Mietzahlung fließt in die Tilgung des Mietkaufs zum Teil mit ein. Der Kaufpreis ist fix und steht daher die ganze Laufzeit über fest. Die lange Laufzeit ermöglicht weiterhin das Ansparen der Restsumme, sodass kein zusätzliches Darlehen aufgenommen werden muss.
Zu den gravierenden Nachteilen gehört, dass die endgültige Kaufsumme beim Mietkauf in der Regel beträchtlich höher ausfällt als bei der traditionellen Finanzierung. Hinzu kommen Abschluss- und Vermittlungsgebühren, die zusätzlich zu Buche schlagen.
Auch wenn die Bundesregierung den Erwerb eines Eigenheimes mit unterschiedlichen Programmen fördert, so schließt das den Mietkauf nicht mit ein. Sämtliche Kosten müssen vom Käufer also selbst aufgebracht werden.

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