Was ist der SCHUFA-Score?
Unter dem SCHUFA-Score wird meist der weiter unten erklärte Basisscore verstanden. Dieser soll vorhersagen, mit welcher Wahrscheinlichkeit eine Privatperson die Zahlung eines Kredites oder eine sonstige nicht einmalige Zahlung termingerecht erfüllt.
Dieser Score wird von der SCHUFA Holding AG, der größten deutschen Wirtschaftsauskunftei mit dem Hauptsitz in Wiesbaden erstellt. Die Daten für die Berechnung dieses Scores erhält die SCHUFA von Kreditinstituten, Telekomunikationsanbietern und anderen Unternehmen, die wiederum auf die errechneten Werte der SCHUFA zurückgreifen.
Tatsächlich besitzt eine Privatperson allerdings nicht nur den Basiscore, sondern auch mehrere Branchen-Scores.
Das Ziel des Scorings
Die Idee des Scorings ist es, mit Hilfe von Daten der Vergangenheit die Zukunft möglichst genau zu prognostizieren.
Dies soll sowohl Unternehmen Sicherheit geben, als auch den Kreditnehmern als Ganzes helfen.
Auf der einen Seite sollen hierbei Zahlungsausfälle möglichst gering gehalten werden und auf der anderen Seite überhöhte Kredite, die durch „schwarze Schafe“ entstehen könnten, unterbunden werden.
Basisscore
Der Basiscscore ist ein Wert von 0-100, der angeben soll, wie wahrscheinlich es ist, dass eine Person einer finanziellen Verpflichtung nachkommt, wobei hier ein hoher Wert besser ist. Der Durchschnittswert in Deutschland lag 2016 bei 97,8%.
Der Basisscore wird alle 3 Monate aktualisiert.
Branchenscores
Branchenscores sollen die Bonität einer Person in Bezug auf das jeweilige Geschäftsfeld darstellen.
Es existieren im Moment 7 unterschiedliche Scores zu jeder Person:
[*]Schufa-Score für das Hypothekargeschäfte
[*]Schufa-Score für Handel
[*]Schufa-Score für Versandhandel & eCommerce
[*]Schufa-Score für Telekommunikationsunternehmen
[*]Schufa-Score für Freiberufler
[*]Schufa-Score für Kleingewerbetreibende
[/list]
Hierbei gibt es jeweils neben dem Scorewert (Dieser Wert liegt seit 2008 zwischen 0 und 9999) eine „Rankingstufe“ (A-F, wobei A die beste ist) und eine „Erfüllungswahrscheinlichkeit“, ähnlich dem Basisscore, von 0%-!00%.
Branchenscores werden im Gegensatz zum Basisscore täglich aktualisiert. Eine Einsicht in diese Scores muss gesondert angefordert werden.
Einfließende Daten und Scoreoptimierung
Während persönlich Daten wie Name oder Geburtsdatum zwar auch gespeichert werden, fließen in den Score vor allem folgende Daten ein:
[list] [*]bisherige Zahlungsstörungen[*]Kreditnutzung
[*]Kreditaktivität
[*]Längere Kredithistorie
[*]Allgemeine Daten
[*]Anschriftendaten
[/list]
Laut Aussage der SCHUFA werden nur in seltenen Fällen Geoscoring-Daten verwendet, d.h., dass der Score einer Person aus den Daten der im gleichen Gebiet wohnenden Personen errechnet wird. Diese Möglichkeit wird nur herangezogen, wenn sonst keine Informationen zu einer Person vorliegen, die die Errechnung eines Scores möglich machen könnten.
Daten aus den sozialen Medien werden von der SCHUFA nicht herangezogen.
Um seinen Score zu verbessern wird neben dem pünktlichen Bezahlen von Rechnungen hauptsächlich „Einfachheit“ empfohlen. Damit ist gemeint, dass häufiger Wohnungs- und Kontenwechsel, aber auch das Besitzen von vielen Kreditkarten oder Ähnlichem sich negativ auf den persönlichen Score ausübt.
Hervorzuheben ist, dass ein pünktlich bezahlter Kredit für den Score besser ist, als niemals einen Kredit in Anspruch genommen zu haben.
Transparenz
Die häufigste Vorwurf an die SCHUFA ist eine Kritik mangelnderTranzparenz. Im Zuge von Forderungen nach der Offenlegung ihrer Formeln für die Scoreberrechnung hat sie sich auf das Geschäftsgeheimnis berufen. Zuletzt wurde der SCHUFA in diesem Punkt am 28. Januar 2014 vom BGH Recht zugesprochen.
Das Hauptargument hierbei ist, dass bei einer genauen Offenlegung der Formeln die Verbraucher ihre Scores manipulieren könnten, wodurch der Wert keine Aussagekraft mehr besäße.
Es ist lediglich bekannt, dass ein logistisches Regressionsmodell (kurz: Logit-Modell) zur Score-Ermittlung benutzt wird.