Wandelschuldverschreibung

Was versteht man unter dem Begriff Wandelschuldverschreibung?

Die Wandelschuldverschreibung kann man vereinfacht auch als typische Anleihe betrachten bzw benennen. Diese Schuldverschreibungen von Aktiengesellschaften bieten dem jeweiligen Unternehmen die Möglichkeit ein vorher festgelegtes Kapital welche sie benötigen zu günstigen Konditionen zu erhalten. Für die Rückzahlung dieses Kapitals wird eine bestimmte Laufzeit festgelegt. Genau genommen ist diese Wandelschuldverschreibung fast gleichzusetzen mit dem normalen Aufnehmen eines Kredites bzw Darlehens. Jedoch bieten sich bei der Wandelschuldverschreibung für das Unternehmen deutliche Vorteile was dazu führt dass nahezu alle Aktiengesellschaften bevorzugt auf diese Art der Anlage zurückgreifen. Diese Möglichkeit Fremdkapital für die eigene Finanzierung zu nutzen bedarf allerdings im Vorfeld erst einer Dreiviertelmehrheit in der Hauptversammlung des betreffenden Unternehmens. Nur unter dieser Voraussetzung darf die Möglichkeit der Wandelschuldverschreibung genutzt werden.

Was bedeutet das Wort Wandel im Begriff Wandelschuldverschreibung?

Der Begriff Wandelschuldverschreibung setzt sich aus den Worten Wandel und Schuldverschreibung zusammen. Im oberen Teil dieses Textes wurde bereits auf den Begriff Schuldverschreibung eingegangen. Nun soll näher auf den Begriff Wandel eingegangen werden. Das Fremdkapital was von der Aktiengesellschaft genutzt wird kann nach der Frist bzw nach Ablauf der vorher festgelegten Laufzeit umgewandelt werden. Dies geschieht in Form von Aktien. Das heißt die Höhe des Fremdkapitals entscheidet darüber wie hoch der Anteil an Aktien von diesem Unternehmen für den Investor ist. So kann man sagen dass der Investor praktisch vorübergehend einen Teil des Unternehmens kauft. Da dieser aber über den Zeitraum der Rückzahlung bzw der Laufzeit der Rückzahlung nicht Teilhaber dieses Unternehmens ist wird dieser Betrag erst einmal als Fremdkapital bezeichnet. Erst nach Ablauf dieser Frist kann das Fremdkapital in Aktien umgewandelt werden. Ab diesem Zeitpunkt ist der Investor auch Teilhaber der jeweiligen Aktiengesellschaft. Dies ist ein wesentlicher Grund dafür warum im Vorfeld eine Dreiviertelmehrheit in der Hauptversammlung erzielt werden muss.

Wo liegen die Vorteile einer solchen Schuldverschreibung für Aktiengesellschaften?

Die Vorteile für die Wandelschuldverschreibung liegen in erster Linie in der Höhe der Zinssätze. Denn die Höhe eines Zinssatzes bei einer Wandelschuldverschreibung ist deutlich unter dem eines Zinssatzes der bei einer Bank üblich ist. Das heißt dass das Fremdkapital welches für einen bestimmten Zeitraum genutzt werden kann fast eins zu eins zurückgezahlt wird. Daher kann man in diesem Fall auch von einer zeitweiligen Anleihe sprechen die mit einem Obolus an den Investor zurückgezahlt wird. Dies gilt jedoch nur für den Fall wenn das Fremdkapital auch in der festgelegt Zeit zurückgezahlt wird. Sollte dies nicht der Fall sein so kann die Möglichkeit des Wandels in Betracht gezogen werden. Auch hier müssen sich jedoch Aktiengesellschaft und Investor einig sein.

Fazit zur Wandelschuldverschreibung

Das Fazit zur Wandelschuldverschreibung kann im Gesamtbild nahezu durchweg positiv betrachtet werden. Einziger Nachteil der bei dieser Variante entsteht ist der zeitliche Aufwand der betrieben werden muss um im Vorfeld eine Dreiviertelmehrheit in der Hauptversammlung zu erzielt. In der Regel ist es bei vielen Aktiengesellschaften so dass hier sehr viel Zeit in Anspruch genommen werden muss um eine interne Einigung zu finden. In manchen Situationen kann dies ein deutlicher Nachteil sein. Überwiegend sind wir jedoch nach wie vor die Vorteile die eine solche Schuldverschreibung mit sich bringt. Allen voran sind hier natürlich die niedrigen Zinssätze zu betrachten. Diese sind für nahezu alle Aktiengesellschaften das tragende Argument dafür sich für diese Möglichkeit zu entscheiden. Somit ist es also nicht verwunderlich dass eine große Anzahl an Unternehmen auf diese Option zurückgreift.

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