Verschuldungsgrad

5 Millionen Schulden hat ein Unternehmen oder eine Gemeinde, hört sich viel an. Doch diese beispielhafte Summe gibt kein Aufschluss darüber, wie es um die Verschuldung von einem Unternehmen, einer Gemeinde oder einem Staat geht. Vielmehr braucht man den Grad der Verschuldung, auch Verschuldungsgrad. Der Verschuldungsgrad setzt sich hierbei aber nicht nur aus den Schulden in ihrer Gesamtheit zusammen, sondern hier spielen auch andere betriebswirtschaftliche Zahlen eine Rolle. Dazu gehören zum Beispiel die Einnahmen, genauer der Gewinn der erwirtschaftet wird. Den dieser ist maßgeblich, da er nach Abzug aller Ausgaben als Eigenkapital übrig bleibt und auch zur Zahlung von Schulden verwendet werden kann. Finanzsprachlich ausgedrückt ergibt sich der Verschuldungsgrad durch das Verhältnis zwischen Fremd- und Eigenkapital.

Unterschiede beim Grad der Verschuldung

Neben dem normalen Grad der Verschuldung, gibt es noch eine weitere Variante. Dazu gehört zum Beispiel der dynamische Verschuldungsgrad. Hier wird in der Berechnung der Verschuldung nicht das Eigenkapital angesetzt, sondern der Cashflow. Natürlich stellt sich die Frage, warum muss man überhaupt den Grad der Verschuldung bei einem Unternehmen, bei einer Gemeinde oder einem Staat ermitteln? Das hat im wesentlichen mit der Finanzierung zu tun. Oftmals braucht man zur Finanzierung seiner Projekte Kredite von Banken und Finanzierungsgesellschaften. Natürlich möchten diese das Risiko von einem Kreditausfall möglichst gering halten. Jahresabschlüsse oder dergleichen geben oftmals aber nur wenig Auskunft über den tatsächlichen Zustand der Finanzen. Gerade weil es oftmals nur Momentaufnahmen beschränkt auf ein Jahr sind und die Gesamtübersicht fehlt. Mit der Auskunft über den vorhandenen Grad der Verschuldung können Banken abschätzen, ob ein weiterer Kredit und die daraus resultierende Tilgung und Zinszahlen auch leistbar sind. je höher der Grad der Verschuldung ist, umso weniger freies Kapital verfügt ein Unternehmen oder eine Gemeinde. Dementsprechend sinkt mit dem Ansteigen auch die Liquitität, wann dann zur Folge haben kann, dass man weitere Kredite nicht mehr oder nicht mehr in der gewünschten Höhe bekommt. Und selbst wenn es zu Kreditvergaben durch Banken noch kommt, können diese hohe Zinsen aufweisen oder Sicherheiten erfordern. Was sich letztlich zu einem Teufelskreis entwicklen kann, da dadurch der Grad der Verschuldung noch weiter steigen kann, was sich dann wieder negativ auf die Tragfähigkeit der Schulden und auf die Liquitität auswirkt.

Kann schwere Folgen als Obergrenze haben

Der Verschuldungsgrad kann aber auch in anderer Hinsicht nicht zu vernachlässigen sein. Bestehen zum Beispiel schon Finanzierungsverträge, so kann es hier die Vorgabe einer Obergrenze bei der Verschuldung geben. Formuliert wird das in einem Verschuldungsgrad. Wird dieser Grad überschritten, kann das schwere Folgen haben. Ist es nämlich Gegenstand eines Vertrages, handelt es sich um eine Vertragsverletzung. Meist wird nach einer kurzen Zeitspanne zur Reduzierung der Verschuldung, die Finanzierungsverträge gekündigt. Hier greift nämlich dann das außerordentliche Kündigungsrecht, was dann zur Folge hat das alle Kreditansprüche direkt zur Zahlung fällig sind. Wie man daran erkennen kann, kann der Verschuldungsgrad nicht nur ein Grad an Auskunft liefern, sondern auch fester Bestandteil von einem Vertrag sein. Gerade Unternehmen sind daher in der Regel darauf bedacht, den Verschuldungsgrad so niedrig wie möglich zu halten.

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